Oerlikon Park Side
Was in Oerlikon in den letzten Jahren gebaut wurde ist einfach Wahnsinn. Über 15 000 neue Arbeitsplätze sind hier in den letzten 10 Jahren entstanden. Aus dem einstigen Industrie-Vorort von Zürich wurde innert kürzester Zeit eine Bürogummi-Stadt mit Hochhäusern und….. sehr „speziellen“ Parks. Die dritte industrielle Revolution wirkte sich drastisch auf das Stadtbild aus. Auf viele spannende Geschichten stösst man in einem Rundgang durch Oerlikon.
MFO
Im MFO Park wurde das ursprüngliche Gebäude der Maschinenfabrik Oerlikon mit einem begehbaren und begrünten Stahlgerüst nachgebildet. Sehr sehenswert und sehr cool es zu besteigen und auf dem Dach zu lunchen… Dieser Teil (hinter den Geleisen) von Oerlikon war früher eine gesperrte Zone, in der nur Arbeiter der Maschienenfabrik Zutritt hatten. Die MFO war lange einer der grössten Arbeitgeber im Raum Zürich. Unter anderem wurde hier das legendäre Krokodil (Lokomotive) hergestellt. Die früheren Chefelektriker von MFO Charles E. L. Brown und Walter Boveri übernahmen mit der von Ihnen in Baden gegründeten BBC die MFO 1967. Das ehemalige Verwaltungsgebäude der MFO wurde im Zuge des Ausbaus des Bahnhof Oerlikons 2012 um 60 meter verschoben. Dies war eine der grössten Gebäudeverschiebungen Europas. Beitrag dazu auf SRF.ch
Oerliker Park
Ein weiteres Kunstwerk ist der 2001 fertiggestellte Oerliker Park. Die eng gepflanzten Bäume sollten, wenn sie mal Gross sind, eine grosse Halle mit geschlossenen Blätterdach symbolisieren. Ein begehbarer Turm mitten drin soll eines der alten, abgerissenen Hochkamine des ehemaligen Industriequartier symbolisieren. Auch hier wird das Begehen der Wendeltreppe durch eine tolle Aussicht auf Oerlikon und Umgebung belohnt. Leider wurden die Bäume inzwischen durch seltsame Pilze und „nasse Füsse“ komischerweise krank und mussten ersetzt werden. Ein Zusammenhang mit den unter dem Park vergrabenen und „versiegelten“ „Altlasten“ der Industrie wird eigentlich nicht gesehen. Offenbar war eine Beseitigung der gefährlichen Altlasten zu teuer, so hat man sie einfach kurzerhand mit Beton und Bitumen versiegelt – heute hats darüber Kinderspielplätze – und eben kranke Bäume…
Leutschenpark
In der Nähe des Fernsehstudios Leutschenbach entstand auch ein neuer Park, in dem sehr kreativ mit Altlasten umgegangen wurde. Statt den Kugelfang der ehemaligen Schiessanlage mit den giftigen Blei-Altlasten abzutragen, wurde das Gebiet einfach mit eine 4m hohen Mauer „eingemauert“ und kunstvoll mit „Baumtopf“ mit praktischen Sitzgelegenheiten bezeichnet. So kann man einen ummauerten Gifthügel natürlich auch bezeichnen. Immerhin scheinen hier die Bäume keine komischen Krankheiten zu haben…
Der Park wurde im Jahre 2008 der Bevölkerung übergeben. Er wird in der Nacht kunstvoll beleuchtet und dient tagsüber als Fussballplatz der nahen Schule, Spielplatz für Kinder und als Mittagspausenerhohlungspark. Der kleine Thai-Imbiss-Stand ist übrigens sehr empfehlenswert.
Quellen:
https://www.nzz.ch/zuerich/aktuell/400-eschen-werden-ersetzt-serbelnde-baeume-im-oerliker-park-ld.141810
http://www.tagesanzeiger.ch/18873352